
Wer führt, wird enttäuscht. Doch für charismatische Führungskräfte sind Rückschläge mehr als nur Stolpersteine – sie berühren das Herz ihrer Führungsidentität. Vertrauen ist ihre stärkste Währung – und zugleich ihre größte Verletzlichkeit.
Das Magazin für Führungskompetenz
Wer führt, wird enttäuscht. Doch für charismatische Führungskräfte sind Rückschläge mehr als nur Stolpersteine – sie berühren das Herz ihrer Führungsidentität. Vertrauen ist ihre stärkste Währung – und zugleich ihre größte Verletzlichkeit.
In der modernen Arbeitswelt sind Teamarbeit und Kooperation entscheidend für den Erfolg. Managementberater Martin Haase betont die Bedeutung von Altruismus und Unterstützung in Teams: „In einem Team kümmert sich jeder mit Leidenschaft darum, dass es den anderen Teammitgliedern gut geht, dass sie Erfolg haben und dass sie glänzen.“ Diese Aussage unterstreicht, wie wichtig positive Einstellungen sind, um eine produktive Arbeitsatmosphäre zu schaffen.
Inwieweit unterstützt die wissenschaftliche Literatur diese Annahme? Nachfolgend erfolgt eine Analyse über den Zusammenhang zwischen teamorientiertem Verhalten und Teamerfolg.
Altruismus beschreibt Verhalten, bei dem jemand bewusst zugunsten anderer handelt, ohne primär eigene Vorteile zu suchen. In Teams fördert altruistisches Verhalten Kooperation und Harmonie. Studien von Organ (1997) zeigen, dass altruistisches Verhalten und Hilfsbereitschaft eine positive Dynamik im Team schaffen. Diese Faktoren verbessern die kollektive Leistung.
Haases Maxime betont, dass sich jedes Teammitglied darum bemüht, das Wohl anderer zu fördern. Vertrauen und Respekt sind hierbei entscheidend. Laut Costa et al. (2001) ist Vertrauen ein wesentlicher Erfolgsfaktor in Teams. Vertrauensvoller Umgang verringert Unsicherheit und stärkt die Zusammenarbeit. Respekt führt zu stärkerem Engagement und Unterstützung, was Motivation und Zufriedenheit steigert.
Ein weiterer Aspekt von Haases Maxime ist das Bestreben, anderen zum „Glänzen“ zu verhelfen. Dies erfordert altruistische Absichten, gemeinsames Zielbewusstsein und intrinsische Motivation. Hackman (2002) betont, dass Teams erfolgreich sind, wenn Mitglieder sich als Teil eines größeren Ganzen sehen und gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten. Teams mit klarer Zielorientierung und starkem Zusammenhalt sind produktiver und erfolgreicher.
Haase weist darauf hin, dass Teammitglieder nicht nur ihren eigenen Erfolg, sondern auch den ihrer Kollegen fördern sollen. Dies entspricht dem Prinzip der gegenseitigen Unterstützung. Zahlreiche Studien bestätigen dies als wesentlichen Faktor erfolgreicher Teamarbeit. Laut der US-amerikanischen Sozialwissenschaftlerin Amy Claire Edmondson (1999) entsteht psychologische Sicherheit, wenn Teammitglieder bereit sind, Risiken einzugehen und sich gegenseitig zu unterstützen. Psychologische Sicherheit ermöglicht ein freies Meinungsäußern und Hilfesuchen bei Schwierigkeiten, was innovative Kraft und Engagement des Teams stärkt.
Empirische Forschung belegt die Bedeutung von altruistischem und unterstützendem Verhalten in Teams. Altruismus, Vertrauen, gemeinsame Zielorientierung und psychologische Sicherheit sind entscheidende Erfolgsfaktoren. Eine Kultur der Wertschätzung und des Supports steigert nicht nur das Wohlbefinden der Mitglieder, sondern auch deren Leistungsfähigkeit.
Literatur
– Costa, A. C., Roe, R. A., & Taillieu, T. (2001). Trust within teams: The relation with performance effectiveness. European Journal of Work and Organizational Psychology, 10 (3), 225-244.
– Edmondson, A. C. (1999). Psychological safety and learning behavior in work teams. Administrative Science Quarterly, 44 (2), 350-383.
– Hackman, J. R. (2002). Leading teams: Setting the stage for great performances. Harvard Business Press.
– Organ, D. W. (1997). Organizational Citizenship Behavior: It’s construct clean-up time. Human Performance, 10 (2), 85-97.
Wie schaffen wir als Gemeindeleitung eine lebendige Führungskultur? Was bedeutet das?
Authentizität, Transparenz und Glaubwürdigkeit wirken weitaus überzeugender als professionelle Eloquenz. Dabei gilt: Viele Kanäle – eine Botschaft.
Führungskommunikation im Medienzeitalter ist mehr als das Beherrschen einer klaren und verständlichen Sprache. Um heute Visionen zu vermitteln und Schwestern und Brüder zu motivieren, dirigieren wir ein multimediales Orchester. Wie setzen wir die verschiedenen Instrumente ein, wie klingt die Melodie, welche Resonanz wünschen wir uns?
Viele Unternehmen sind durch eine sogenannte Misstrauenskultur oder besser gesagt Kontrollkultur geprägt, die im Grunde genommen als selbstverständlich betrachtet wird. Sie basiert auf dem traditionellen Führungsverständnis und dem zugrunde liegenden Maschinenbild vom Unternehmen, in dem die arbeitenden Mitarbeitern als Rädchen gesehen werden, die funktionieren müssen.
Vertrauen ist eine mit Risiko behaftete Vorleistung, gewissermaßen ein Vorschuss in Erwartung späterer günstiger Ergebnisse. Wenn eine Führungsperson Vertrauen in seine Mitarbeiter und die gemeinsamen Ziele hat, bringt das dem Unternehmens mittelfristig Vorteile: Die Kommunikation läuft leichter und problemloser. Offenheit sorgt für Ehrlichkeit; die häufig anzutreffende Filterfunktion wird reduziert. Die Bereitschaft wächst, Informationen schneller und freiwillig weiterzugeben. Gleichzeitig nehmen Kreativität, Lernbereitschaft und Toleranz gegenüber unkonventionellen Ideen zu.
Solche Veränderungen reduzieren, beziehungsweise vermeiden Kosten, da sie den internen und externen Steuerungs- und Kontrollaufwand auf ein Minimum reduzieren. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Transaktionskosten durch eine offene Vertrauenskultur gesenkt werden.